I schreib bloß drüber…Einer meiner härtesten Marathon-Läufe war heute, am 02.05.10. Obwohl ich mich nicht im Starterfeld befinde, bin ich von 8:30 Uhr bis 15:30 Uhr auf den Beinen, und fahre dann 23km mit Fahrrad und mit Gegenwind nach Hause. Also 2010 werde ich nicht an Events von eichels:Event teilnehmen, dennoch möchte ich gerne wissen, was meine Sportskameraden so leisten, und sie dabei auch unterstützen. Das war ein ganz schönes Hin und Her. 8:15 Uhr komme ich mit der S-Bahn und meinem Rad in Hannover an, und mache mich gemütlich auf den Weg Richtung Trammplatz. Die "Ehrenamtlichen" an der Versorgungsstation in der Georgstraße treffen sich gerade, und ich bekomme so ein kleines schlechtes Gewissen. Regelmäßig kritisiere ich den Veranstalter, aber diese Helfer sind genau so engagiert, wie an besser organisierten Veranstaltungen. Einen Moment dachte ich, ich müsste mal stehen bleiben, und mich bei ihnen bedanken. Letztendlich habe ich gekniffen :-( . Vor der Bühne des Radiosenders, der die Fat Fighters unterstützt, treffe ich Burkhard. Er nennt mir eine Ziemlich schwammige Zielzeit. Etwas später treffen wir noch Holger. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass wir unterschiedliche Interessen verfolgen: In Celle noch waren wir eine Mannschaft, nun gehen sie ohne mich in das Starterfeld (seufz!). Nun ich suche mir ein schönes Plätzchen zum fotografieren auf "Fackelläufer"- Höhe. Irgendwann kamen ein paar Fahrzeuge vorbei, und dann musste ich aufpassen. Wo ist Burkhard, wo ist Holger. Mein Blick scannt alle Läufer ab. Ich werde kurz angetippt - misst - das war Holger, ich hab's vermasselt. Foto einpacken, und ab zum Aegi, zur zweiten Chance. Auf dem Weg zum Opernhaus treffe ich die Freundin von Arne mit Hund. Sie will ihm Gel anreichen, und ich will es fotografieren. Jürgen ruft an, dass er schon am Pferdeturm ist. Er ist heute Morgen in Dresden gestartet, und hält mit mir Kontakt, weil ich seine Startnummer habe. Also seine Ankunft wird etwas später sein, und so kann ich auf der Georgstraße noch mal versuchen, Holger und Burkhard ab zu lichten. Burkhard läuft bei dem 3:15er Pacemaker, und sieht noch ganz fit aus - kann ich leider nicht beweisen, weil ich ihn nicht auf SD-Karte bannen konnte. Holger hat sich aber gefreut, als er mein Foto und mich sah und hörte. Ich treffe mich mit Jürgen vorm GOP. Von dort bekommt Jürgen ein T-Shirt, mit dem auch er für einen guten Zweck wirbt. Während er sich umzieht, sehe ich einen Kollegen, der seinen ersten Marathon läuft. Bei 15km hatte er noch Spaß. Jürgen macht mich verrückt, trinken pinkeln trinken pinkeln, als wäre er ein Wasserkraftwerk. Als wir am Start ankommen, treffen wir nicht nur "Speedy" (auch `ne laufende Kollegin), sonder bekommen auch den Zieleinlauf des Marathongewinners mit. Neuer Streckenrekord! Als dann auch Jürgen auf der Strecke ist, gönne ich mir erst mal einen Kaffee, und gehe dann langsam, immer noch in Begleitung von Speedy, Richtung Aegi / Hildesheimer Straße. Ich hatte ausgerechnet, dass mir Jürgen nach etwa 45 Minuten als Fotomodel zur Verfügung steht. Ich mache es kurz, ich habe wieder nix brauchbares fotografiert. Außerdem hat Jürgen sich etwas verspätet ;-) . Ich habe noch genug Zeit zur Osterstraße zu gehen. Ich will unbedingt ein brauchbares Foto von Burkhard. Ich war mir sicher, dass er in der Nähe der 3:15er - Gruppe ins Ziel kommen wird. Nach einer gewissen Zeit habe ich mir Sorgen gemacht: Hat er sich verletzt, Krämpfe bekommen oder ist er schlicht eingebrochen. So langsam kommen die unter 3:30-Läufer als Burkhard ziemlich gequält an mir vorbei zieht. Kurz darauf kommt mir auch Holger vor die Linse. Jetzt habe ich wieder etwas Zeit für mich, und ich überlege, ob ich ein bisschen Völlerei auf dem Trammplatz betreiben soll. Ich entscheide mich dazu, die Strecke rückwärts ab zu gehen. Ich laufe jetzt schon so lange in der Region, da kann man schon den ein oder anderen Bekannten treffen. Ich bin gerade auf dem Leibnizufer angekommen, da sehe ich auch schon Ralf, der diesmal nur Lust auf einen Halbmarathon hat. Ich gehe zwar weiter, aber sonst kommt mir erst mal niemand entgegen, den ich kenne. Mir fällt allerdings auch auf, dass ich lange keine Tempoläufer mehr gesehen habe. Da gab es wohl mehr Verluste, als gedacht. Wenn ich das bei Kilometer zwei richtig erkannt habe, gab es für jede Tempogruppe drei Tempomacher. Ich überquere gerade die Goethestraße, als ich eine mir bekannte Kappe sehe. Zackzack habe ich auch noch ein paar Bilder von Jürgen im Kasten. Er sieht zwar das Ziel, muss aber noch einen kleinen Umweg machen. Ich habe es da einfacher, und schlendere langsam zurück. Plötzlich spricht mich ein aktiver Athlet an. Torsten, auch so ein Exil-Spargelsprinter wie Jürgen, will mal sehen, wo er mit seiner Fitness so steht. Wir unterhalten uns ein wenig, dann möchte Torsten wieder weiter. Ich laufe noch ein paar hundert Meter mit ihm, dann verlasse ich den "heiligen Marathonboden", und bewege mich auf direktem Weg an den Ausgang des Finisherbereichs. Nach kurzer Wartezeit sehe ich Jürgen wieder, mit samt ein paar Kollegen. Er hat zwar Schmerzen im linken Bein, jammert aber nicht so viel, denn er wusste, dass es nicht richtig war, zwei Wochen nach seinem ersten Marathon, einen Halbmarathon zu laufen. Wir gehen langsam zum Opernhaus, weil er dort seine Sachen deponiert hat. Wir haben Glück, denn die Kantine hat schon auf. Jetzt beginnt Jürgens Spiel von neuem: Trinken… So langsam müssen wir uns trennen, Jürgen geht zum Auto, ich ziehe mir meine Radschuhe an. Zurück zum Maschsee, quer durch die Eilenriede und den Tiergarten zur Hindenburgschleuse. Der Wind ist sehr unangenehm, und meine Beine haben auch keine Lust mehr. Nur noch schnell durch Höver und an Ahlten vorbei, dann bin ich nicht nur zu Hause, sondern auch total Müde. Was für ein Marathontag.Berni Helmdorf
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