Freizeit am Maschsee

Ich bin es

Als letzter Wettkampf 2008 wollte ich einen zweiten Triathlon über die olympische Distanz in Angriff nehmen. Der Maschsee-Triathlon drängte sich hier auf. Jobmäßig konnte ich mich nicht darauf vorbereiten, außerdem wollte ich die Gelegenheit nutzen, zwei Tage vorher mit den Spargelsprintern am Lehrter Abendlauf teilzunehmen. Hauptziel war Erfahrung sammeln, und keine Einbrüche haben. Ich rechnete mit einer ähnlichen Zielzeit wie in München.

Einsamkeit

Bevor ich über meinen Wettkampf berichte, möchte ich noch zu ein paar Bemerkungen zu eichels:Event einfügen. An allen Wettkämpfen dieser Agentur habe ich was zu nörgeln gehabt. Wahrscheinlich habe ich mich da auch etwas rein gesteigert, weil ich natürlich große Sportveranstaltungen in meiner Nähe besonders beachte. Selbst wenn ich nicht an den Start gehen kann, interessiert mich z. B. was es so neues an Equipment gibt, oder wie das Teil, über das ich was gelesen habe, in "echt" aussieht. Im Internet wird hier eine Messe angekündigt. Also ich habe nichts gesehen, was man so nennen könnte. Ich muss aber dem Team von "Eichels" zu Gute halten, das Hannover nicht begreifen will, welche Wichtigkeit solche Events für eine Stadt haben. Überall, wo ich sonst gemeldet bin (egal ob Berlin, Wien oder Burgdorf, Lehrte), freut sich die Stadt über eine schöne Sportveranstaltung im Zentrum. In Hannover ist das anders! Straßensperren für prominente Sportler, sind hier scheinbar unnötiges gängeln der Bürger.

Meine Fans

Aber nun zum Sport! Ich hatte meine Startunterlagen schon am Vortag abgeholt, und konnte so schon alles vorbereiten. Ich musste in der ersten Welle um 14 Uhr starten. Tolle Zeit für mich - ausgeschlafen und gut gerüstet bin ich eine Stunde vor dem Start am Maschsee. Während ich meine (etwas zu enge) Wechselzone einrichte, trifft sich Cheyenne mit zwei Freundinnen. Ich treffe auch ein paar alte Bekannte: Die Triathlonstaffel der Staatsoper, die am Vormittag wieder mal ganz oben auf dem Podest standen, und Torsten, der es tatsächlich erneut mit einem Mountainbike versucht. Arne, der Schlussläufer de Staffel, möchte beide Wettkämpfe an diesem Tag mit nehmen, und startet mit Torsten und mir in der ersten Welle.

Wir drei trafen uns in der Startzone, und gingen "gemeinsam baden". Nach ca. 10 min. Einschwimmen (ich habe keine Badehose gesehen, alles in Neopren) trennen sich unsere Wege nach dem Start. Arne ist schnell weg. Torsten ist reiner Brustschwimmer, und ich kann mich als ‚Kraulschnecke' auf den vorletzten Platz katapultieren. Über die Wasserqualität kann ich nichts sagen, aber durch den Wellengang an diesem windigen Tag weiß ich, dass der Geschmack nicht schlecht ist. Nach der zweiten Boje schwimmt man am Nordufer direkt vor dem Publikum entlang. Eigentlich eine tolle Stimmung, aber der mitleidige Kommentar, dass jetzt auch die letzten beiden Athleten auf die zweite Runde gehen bzw. schwimmen, gibt mir zu denken. Ganz langsam kann ich mich von Torsten absetzten. Eine Boje weiter bin ich letzter, Torsten musste wegen einer Verletzung aufgeben. Etwa 7min. nach dem Vorletzten ziehen mich die Helfer aus dem Wasser (sehr unangenehmer Ausstieg), trotzdem werde ich von der Menge gefeiert, und der Moderator lernt endlich die Spargelsprinter kennen.

Radhaus

Als ich in die Wechselzone laufe, feuert mich der enttäuschte Torsten an, während er seine Sachen zusammen packt. Der Wechsel flutscht wie gewohnt, und schon steige ich aufs Rad. Zuerst dachte ich meine Beine sind heute nicht gut, aber nach der ersten Wende war klar, dass mich der Gegenwind so langsam macht. Die Fahrt auf dem ‚Bennigsen-Ufer' Richtung Norden war deutlich flotter, und am Sprengel Museum erreiche ich meine Höchstgeschwindigkeit (38,7 km/h). Der anschließende Bogen um das neue Rathaus (nein, nicht Radhaus) ist weniger durch Fans des Triathlonsports, als mehr durch Verkehrsstaus geprägt.
Auf der dritten Runde bekomme ich am Rande mit, wie eine genervte Autofahrerin mit einem Streckenposten diskutiert, und fragt, wofür sie den Kfz-Steuer bezahle, wenn sie dann wegen den Verrückten (meinte sie damit etwa die Triathleten?) im Stau steht. Dazu mal ein paar Gedanken. Erstens kostet der Straßenverkehr unsere Volkswirtschaft mehr als durch die Kfz-Steuer reinkommt. Da wären wir schon beim zweiten Punkt, dass solche Veranstaltung ordentlich Geld in eine Stadt bringen können, die die Stadt z.B. für den Verkehr ausgeben kann (Ironman 70.3 in Wiesbaden "zusätzliche Wertschöpfung von 4,3 Mio" laut Wiesbadener Kurier vom 19.08.2008). Drittens: Lauf- und Triathlon-Veranstaltungen dieser Art kombinieren Leistungs- und Breitensport auf eine wunderbare Art, und besonders der Breitensport erspart unserem Sozialsystem eine Menge Kosten die durch Übergewicht & Co verursacht werden. Und viertens spricht nichts dagegen, so einen Event als ein gesellschaftliches Ereignis zu sehen.
Wie dem auch sei, die Radstrecke ist schön! Diesmal hatte ich auch recht viele Fans, die sich am Streckenrand lautstark bemerkbar machten. Trotzdem war ich froh, als ich wieder in der Wechselzone war.

Kunstsport

Nach der schlechten Erfahrung, die ich bei meinem ersten Olympischen in München gemacht habe, muss ich gestehen, dass aus meiner Paradedisziplin eine Angstnummer geworden ist. Umso konzentrierter ging ich auf die Laufstrecke. Diesmal hatte ich meinen Puls im Griff. Bei der zweiten Wende spüre ich meine Oberschenkel, was aber nach der letzten Wende vergessen ist. Viel wichtiger ist mir, dass die 3 Stundengrenze immer näher kommt. Jetzt rächt sich das Fahren im Gegenwind. Aber mit 3:01:01 h bin ich 5,5 min. schneller als in München. Neue persönliche Bestzeit!

Nichts für ungut eichels:Event. Alles in allem war der Wettkampf gut organisiert, was ja vielleicht auch die Bundesliga nach Hannover bringt. Für mich war es ein schöner Saisonabschluß 2008, und deswegen die unvermeidlichen Danksagungen: Natürlich an erster Stelle Petra, die mir nicht nur den Rücken fürs Training freihält, sondern auch für die Bilder meiner Homepage sorgt. Der Rest der Familie muss auch unter meinem Hobby leiden. Dann wäre da noch Burkhard, der mit mir Freud und Leid im Training und im Wettkampf teilt, und den Spargelsprintern, für die ich an den Start gehe, und die mir immer wieder Lust auf Sport machen.

Berni Helmdorf

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